„Besonders in den ersten Wochen der Coronakrise war die Beschaffung von Schutzausrüstung eine echte Herausforderung. Mit der Beauftragung von Institutionen und Unternehmen vor Ort können wir jederzeit kurzfristig auf den steigenden Bedarf reagieren und können sicher sein, dass Verfügbarkeit, Preis und vor allem Qualität stimmen.“ so Karsten Juchert vom Städtischen Klinikum Brandenburg an der Havel. Er konnte am Gründonnerstag 250 Gesichtsschilde aus der Offenen Werkstatt in Empfang nehmen. In der darauf folgenden Woche wurden weitere 250 Schilde übergeben.
Die Gesichtsschilde können dabei von Krankenhauspersonal, das sich um COVID-19 Erkrankte kümmert, aber auch bei der Pflege und Behandlung von Verdachtspatienten bei Zahnärzten und in Alten- und Pflegeheimen genutzt werden. Auf dem freien Markt sind sie derzeit schwer zu beschaffen. Die Schilde bestehen dabei aus einem 3D-gedruckten Träger, einem Gummi und einer A4 Klarsichtscheibe die im Notfall im Schreibwarenhandel gekauft werden kann.
Das Modell lässt sich einfach zusammen setzen und per Sprühdesinfektion reinigen. Hitze von 70° vertragen die 3D-gedruckten Teile leider nicht. Entwickelt wurde es nach einer Idee aus Tschechien. Im Sinne des Open Source Gedanken wurde das Gesichtsschild mit einer weltweiten Gemeinschaft von sogenannten Makern geteilt und angepasst werden kann.
Unterstützung für Kliniken, Wohnstätten und niedergelassene Ärzte kommt derzeit aus ganz Brandenburg. So produzieren Ehrenamtliche von Fürstenberg bis Spremberg solche Gesichtsschilde. Aber auch andere Hilfsmittel wie Mundschutze werden gedruckt, genäht und gelasert. All das wird über regionale Werkstätten organisiert, die auch “Makerspaces” und “FabLabs” genannt werden. Koordiniert werden die einzelnen Maker vom Netzwerk Offener Werkstätten Brandenburg (now-bb.de). Hilfe kommt ebenfalls aus der Industrie. Namenhafte Unternehmen wie BASF liefern uns ihre Hochleistungsfolien, wodurch wir trotz zusammengefallenen Lieferketten und und leeren Lagern weiter produzieren können.
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Medizinische und Pflegeeinrichtungen, sowie Personen, die ohne nötige Schutzausrüstungen in den genannten Bereichen arbeiten, sind aufgerufen, sich kurzfristig unter offenewerkstatt(at)th-brandenburg.de melden.