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Weihnachtsbaumanhänger aus Recyclingmaterial

Endlich haben wir eine sinnvolle Anwendung für unsere Berge an Fehldrucken gefunden!

Wer Prototypen mit dem 3D-Drucker herstellt, kennt das Problem: Mal passt der Deckel nicht auf das Gehäuse, mal geht das Bauteil beim Einsetzen der Inserts kaputt, mal ist die Ergonomie nicht optimal – es bleibt fast nie bei Version 1.0. So entsteht eine ganze Reihe an Prototypen und am Ende wird die Restekiste immer voller.
Über die Jahre haben sich mehrere solcher Kisten mit Fehldrucken unserer Nutzer angesammelt. Wenn man dann noch einen funktionstüchtigen Schredder im Werkstoffprüflabor entdeckt, kann man zumindest schonmal wieder Granulat daraus machen.
Zukünftig möchten wir daraus gerne neues Filament für die 3D-Drucker extrudieren. Mehrere studentische Projekte wurden bereits zu dem Thema bei uns durchgeführt. Es gestaltet sich jedoch herausfordernd, insbesondere die Durchmesserkontrolle.

Jetzt haben wir erstmal eine kurzfristige Lösung gefunden: Das Granulat kann zu Platten eingeschmolzen werden, die wir als Alternative zu Acrylglasplatten mit unserem Laser schneiden können.
Zunächst hatten wir dem Backofen experimentiert, das war jedoch nicht erfolgreich: Die Platten haben sich beim Abkühlen an den Ecken vom Boden gelöst, und waren unbrauchbar verzogen. 
Dank dem Makertreffen im furchtbar kalten Cottbus, wo wir Isabel aus dem ViNN:Lab der TH Wildau getroffen haben, wissen wir nun endlich wie man ebene Platten hinbekommt: Man lege eine abgewogene Portion (bspw. 30 g) zwischen zwei Backpapiere in die Thermotransferpresse, die sonst für den Textildruck verwendet wird, und erhitze das ganze für 30 sec mit 200°C. Dann vorsichtig wenden und nochmal für 30 sec erhitzen. Bei Bedarf wiederholen, ansonsten mit einem schweren Buch pressen.

Die Platten können anschließend mit ähnlichen Einstellungen wie PMMA mit dem Laser geschnitten werden, es braucht nur etwas mehr Leistung.
Um mehrfarbige Motive zu erzeugen, haben wir die Motive aus unterschiedlich gefärbten Platten ausgeschnitten und anschließend mit der Thermotransferpresse wieder zusammengeschmolzen. Ein weiterer Vorteil gegenüber Acrylglasplatten :)

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