Gesichtsschilde

Gegen Corona

Ihr erinnert Euch vielleicht: Im März 2020 war Schutzausrüstung plötzlich selbst für medizinisches und Pflegepersonal knapp. Gemeinsam mit unserem Netzwerk offener Werkstätten in Brandenburg (now-bb.de) haben wir geholfen: Wir druckten Halterungen, schnitten Folien zu und lieferten das ganze inklusive Gummibänder an Einrichtungen und Privatpersonen mit dringendem Bedarf im ganzen Land.

Für den dringenden Schutz von Pflegepersonal im Umgang mit COVID-19 Erkrankten produzieren wir mit 3D-Druckern Gesichtsschilde.

Die Gesichtsschilde können dabei von Krankenhauspersonal, das sich um COVID-19 Erkrankte kümmert, aber auch bei der Pflege und Behandlung von Verdachtspatienten bei Zahnärzten und in Alten- und Pflegeheimen genutzt werden. Auf dem freien Markt sind sie derzeit schwer zu beschaffen. Die Schilde bestehen dabei aus einem 3D-gedruckten Träger, einem Gummi und einer A4 Klarsichtscheibe die im Notfall im Schreibwarenhandel gekauft werden kann.

Das Modell lässt sich einfach zusammen setzen und per Sprühdesinfektion reinigen. Hitze von 70° vertragen die 3D-gedruckten Teile leider nicht. Entwickelt wurde es nach einer Idee aus Tschechien. Im Sinne des Open Source Gedanken wurde das Gesichtsschild mit einer weltweiten Gemeinschaft von sogenannten Makern geteilt und angepasst werden kann.

Desinfektion

Das Modell lässt sich einfach per Sprühdesinfektion reinigen. Hitze von 70° vertragen die 3D-gedruckten Teile leider nicht, da sich sonst der Kunststoff verformt. Kein Ethylenoxid oder scharfe Mittel benutzen.
Bei PVC und PLA getestet sind:

  • Wofasteril mit Alcapur als Base, 0.5%ige Lösung

  • Sterilium (hinterlässt einen abwischbaren Film)

     

Bitte seien Sie vorsichtig und probieren Sie neue Desinfektionsmittel zunächst an einer kleinen Stelle der einzelnen Kuststoffteile. Je nach Charge sind die Materialien der Einzelteile unterschiedlich. Bitte beachten Sie daher den Beipackzettel zu den einzelnen Packungen. Die Materialien sind dort vermerkt.

Diese Angaben sind ohne Gewähr!

Eine neue Visierfolie herstellen

Um eine Visierfolie herzustellen benötigen Sie folgende drei Dinge:

  1. Klarsichtfolie
    Kann auch aus dem Bürobedarf sein (z.B. Deckfolien für Ringbindung). Die Stärke sollte wenigstens 125 Mikron betragen (0,125 mm), da sie sonst zu instabil werden.
     
  2. Schere.
    Bei stärkeren Folien versagen kleine oder günstige Scheren schnell. Mit einer größeren Schere lassen sich die Radien in einem Schnitt anfertigen.
     
  3. Locher
    Die Lochabstände betragen jeweils 8 Zentimeter. Damit kann die Lochung mit jedem handelsüblichen Locher hergestellt werden (Locher mit "888"-Markierung). Im Idealfall ist ein Doppellocher vorhanden. Dieser stanzt die vier Löcher in einem Durchgang. 

 

Die Herstellung erfolgt wie auf den Bildern dargestellt. Mit der Schere werden die Radien nach eigenem Belieben und Ermessen geschnitten und die Folie mit dem Locher gestanzt.

Tipp: Probieren Sie die Herstellung, besonders das Lochen, zunächst mit einem Blatt Papier aus.

Print this pageDownload this page as PDF